Betr.: Besuch von Frau W.
- Eine deutsche Haltung -
Theaterstück über die Tänzerin Mary Wigman
“Die Hakenkreuzfahne schreckt die Ausländerinnen ab, da ist gar nichts zu machen. Die Jüdinnen kommen natürlich auch nicht mehr. Wenigstens keine neuen, trotz einer ministeriellen Spezialgenehmigung.” Mary Wigman
Im Mittelpunkt dieses Theaterstückes steht Mary Wigman (1886-1973), eine der großen Tänzerinnen des vergangenen Jahrhunderts, die mit ihrem eigenwilligen, expressionistischen Tanzstil berühmt wurde und die moderne Tanzszene weit über ihre Zeit hinaus beeinflußt hat.
Sie war die Protagonistin des neuen deutschen Tanzes in den 20er bis 40er Jahren. Und genau in dieser künstlerisch wie auch politisch explosiv brodelnden Zeit spielt das Stück, das Koni Hanft unter der Regie von Pierrot le Fo auf die Bühne bringt.
- Mary Wigman
- Koni Hanft
- Regie
- Pierrot le Fo
- Dramaturgie
- Claudia Gahrke
Charlott Dahmen - Idee
- Koni Hanft
- Originaltext
- Mary Wigman
- Textmontage
- Claudia Gahrke
Pierrot le Fo - Bühne
- Kathrin Frosch
- Kostüm
- Stefanie Bold
- Maske
- Dorothee Döring
- Licht- u. Bühnentechnik
- Wolfgang Pütz
- Toncollage
- Pierrot le Fo
Koni Hanft - Tontechnik
- Marc Stuhlmann
- Prod. Beratung
- Andreas Schäfer
- Prod. Assistenz
- Thomas Fehlen
- Photographie
- Wolfgang Weimer
Lilian Szokody
- Dauer
- 70 Minuten (ohne Pause)
- Premiere: 22.06.2001
- Bürgerhaus Stollwerk, Köln, im Rahmen der Reihe "TANZhautnah"
- weitere Vorstellungen
- Bürgerhaus Stollwerk, Köln, 23./24.6.2001
- Gastspiele
- DanceXFestival, Basel/Birsfelden (CH),
23./24.08.2001
Bürgerhaus Stollwerk, Köln, 27.-30.03.2002 - weitere Aufführungen
- Consol-Theater, Gelsenkirchen, 10./11.05.2002
mit Unterstützung durch:
Gefördert vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen | Kulturamt Köln |
"Es ist Alles sehr schwer und sehr hart geworden und manches sieht beinahe unlösbar aus. ...
Ich habe Aufsätze geschrieben, habe das Amt der Ortsgruppenleiterin (Gymnastik - Tanz) im N.S.L.B. übernommen und halte Vorträge etc. Trotzdem wächst die Schülerzahl nicht.
Die Hakenkreuzfahne schreckt die Ausländerinnen ab, da ist gar nichts zu machen. Die Jüdinnen kommen natürlich auch nicht mehr. Wenigstens keine neuen, trotz einer ministeriellen Spezialgenehmigung."
Mary Wigman
"Ich habe mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Ihr stellt euch alle immer vor, daß man sein Leben leben kann oder muß, indem man sich immer Gedanken über alles macht, man macht sie sich nicht.
Die Auseinandersetzungen, die wirklichen Auseinandersetzungen sind ja erst soviel später gekommen. Aber es war wirklich so: jede Sekunde war besetzt, jede Sekunde beansprucht vom Leben selber.
Man hat nicht überlegt und gefragt: Was hat's für einen Sinn? Man ist reingesprungen und hat's gemacht und hat manchmal entdeckt, das war was Schönes oder was Richtiges..."
Mary Wigman
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